Boden Ratgeber

Alten Holzboden abschleifen

Holzboden abschleifen
Geschrieben von Dominic

In vielen Altbauten verstecken sich viele tolle Holzfußböden. Leider wurden diese mit der Zeit oftmals mit Absicht überdeckt. Meist mit einem Anstrich (Ochsenblut) und/oder durch andere Materialien (PVC , Laminat etc.). Wie ihr einen alten Holzboden abschleifen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel! Vornweg: Die Arbeit lohnt sich eigentlich fast immer!

Holzboden von groben Belag befreien

Zuerst muss man natürlich schauen, wie weit man den Altbelag ohne großen Aufwand entfernen kann. Bei uns war leider PVC verbaut inkl. dem Kleber.

Lässt sich der PVC Oberbelag noch recht einfach abziehen, sind die Kleberreste das größere Problem.

Für die Kleberreste benötigt ihr evtl. folgendes Werkzeug:

Mit den Schaber könnt ihr die Reste problemlos entfernen. Hier müsst ihr jedoch aufpassen, da hier schnell tiefe Schrammen im Holzboden entstehen können.

Hinweis:

Einige alte Kleber können auch Asbest enthalten. Hier ein Link mit weiteren Informationen: Asbest im Fußboden | asbest-fachberater.de

Das einzig wahre Werkzeug!

Jetzt geht es ans abschleifen. Vergesst dabei alle anderen vorgeschlagenen Werkzeuge. Hier gibt es aus meiner Sicht nur ein vernünftiges Werkzeug bzw. Maschine:

Die Bandschleifmaschine HUMMEL der Marke „Lägler“. Die Maschine könnt ihr bei vielen Werkzeugverleihunternehmen ausleihen und ist auf jeden Fall ihr Geld wert.

Achtung: Die Maschine wiegt knapp 80kg und nimmt jede Menge Holz ab. Hier muss man etwas aufpassen.

Hier noch ein paar Eigenschaften der Maschine:

  • Enorme Laufruhe und großer Abtrag
  • Hohe Absaugleistung und geringe Staubbelastung
  • Stufenweise einstellbarer Schleifwalzendruck

Die passenden Schleifbänder könnt ihr euch ebenfalls ausleihen!

Wir haben damals folgende Korngröße ausgewählt: 16, 40, 80, 120

Den Holzboden abschleifen ist jetzt ein Kinderspiel

Vorab: Denkt bitte an eine Maske und eine ordentlich gute Belüftung. Trotz des großen Fangkorb ist die Staubbelastung nicht zu unterschätzen. Habt ihr das Monster im Zimmer positioniert und angeschlossen, kann es auch schon losgehen. Anbei eine kurze Schritt-für-Schritt Anleitung wie ich damals vorgegangen bin:

  1. Nägel versenken (WICHTIG! Sonst sind die Schleifblätter sofort hinüber)
  2. Mit verschiedenen Körnungen grob abschleifen. Dabei haben wir mit der 16er Körnung angefangen und haben diagonal zu den Dielen abgeschliffen. Danach immer weiter Abstufen mit der Körnung.
  3. Feinschliff in Verlegerichtung. Für uns hat die 120er Körnung als Endschliff gereicht, da der Boden eh durch die ständige Benutzung noch „glatter“ wird.

Wir haben damals die Nägel vorher leider nicht versenkt und das war ein Fehler: Ab und zu stehen sie deutlich ab und haben einiges an Schleifpapier zerstört.

Nacharbeit

Das Gröbste haben wir nun erledigt. Leider kommt man mit der Hummel nicht in die Ecken. Je nach Wölbung der Dielen muss man auch einige Stellen mitten im Raum nochmal nacharbeiten.

Dafür habe ich folgendes Werkzeug benutzt:

Mit der Lackfräse bekommt ihr sehr schnell die Ecken bearbeitet. Durch die einstellbare Frästiefe bekommt ihr hier sehr schnell viel Material ab. Auf dieses Werkzeug würde ich heute auf keinen Fall mehr verzichten wollen.

Ölen nicht vergessen (oder doch lackieren)?

Hat man alles abgeschliffen und den tollen Boden vor Augen, fehlt noch der letzte Schritt: das Ölen.

Hier kommt oft die Frage: Ölen oder Lackieren? Ich würde immer zum Öl raten, da beim Lackieren die Oberfläche komplett versiegelt wird. Sollte aus irgendeinem Grund auch mal Wasser (durch Kind, Hund etc.) unter die Lackschicht geraten, dann könnte es hier farbliche Flecken geben.

Wir wollten unbedingt die natürliche Farbe des Holzes erhalten und kein gelblich/orangenen angefeuerten Holzton haben. Da gibt es ein tolles Öl von Auro. Diese enthält weiße Pigmente, was dafür sorgt, dass die natürliche Farbe erhalten bleibt.

Hier geht es zum Produkt:

Fazit zum Holzboden abschleifen

Trotz der vielen Arbeit, dem Staub und Dreck und der ungünstigen Körperhaltung: Den Holzboden abschleifen lohnt sich fast immer. Man benötigt nur das richtige Werkzeug (die “Hummel”) und ein vernünftiges Naturöl.

Ich würde es immer wieder machen und kann euch ebenfalls dazu animieren.

Habt Mut und legt los ;)

Letzte Aktualisierung am 18.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über den Autor

Dominic

Blogger & Hobby-Handwerker aus Leidenschaft.
Familienmensch und Do-Gooder der gerne die Erfahrungen aus dem Altbau-Umbau mit euch teilen möchte.

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